Teppich - Trocken - Reinigung
Reinigung
Eine Reinigung der Teppichböden wird mindestens ein Mal jährlich empfohlen. Die Reinigung der Laufstrecken sollte aber alle drei Monate erfolgen. Das Besondere an unserer Reinigung ist, dass Sie nicht die ganze Fläche bearbeiten müssen, sondern sich nur auf die am stärksten belasteten Flächen beschränken können. Der Grund dafür ist ganz einfach: Es handelt sich hierbei um eine Trockenreinigung. Das weiße Reinigungspulver besteht aus Zellulose und verhindert somit die Bildung von Rändern. Sicherlich hat jeder schon einmal versucht, einen Fleck aus einem T-Shirt oder Pullover zu entfernen. Dabei entstand nach dem Abtrocknen der gereinigten Stelle ein Wasserrand. Genau dies geschieht auf dem Teppichboden, wenn Sie diesem mit einem Nassreiniger zu Leibe rücken. Um letztendlich die Ränder zu verhindern, räumen Sie alle beweglichen Möbel und Einrichtungsgegenstände aus dem Zimmer. Nur wohin mit dem großen Schrank oder der Anbauwand. Diese bleiben meist stehen. Nun sind aber genau diese Möbel am häufigsten gefährdet, denn das Wasser sucht sich seinen Weg, worauf Sie sich zu 100% verlassen können. Holz, aus jenem Material bestehen Schränke und Bodenumrandungen zu 99%, zieht Wasser an und saugt dieses nach und nach auf. Schlussfolgernd: Das Holz quillt auf und die Oberfläche wird zunehmend unansehnlicher. Das ist leider noch nicht alles, denn durch die Feuchtigkeit werden Schimmelpilze förmlich gezüchtet und sorgen für gesundheitlich unangenehme Folgen.
Hinzu kommt, dass Sie sich in Ihrem Bewegungsradius mitunter für mehrere Tage, je nach Stärke des Teppichbodens und Enge der aneinander stehenden Faser, sehr stark einschränken, denn Sie können den Teppichboden vorerst nicht betreten. Tun Sie das trotzdem, werden Sie nach der Abtrocknung Trittspuren feststellen. Der Grund dafür ist sehr einfach zu erklären. Nehmen Sie ein Glas, füllen es zur Hälfte mit Wasser und entnehmen mit einem Löffel o. ä. etwas Schmutz aus der Filtertüte Ihres Staubsaugers, in welchem sich Haare, Fasern, Stäube oder Brotkrümel u. ä. befinden und fügen es dem Wasser hinzu. Rühren Sie den Inhalt mehrmals um. Beobachten Sie den Schutz und stellen Sie selbst fest, dass dieser sich dem Boden des Glases nähert und sich letztendlich auf diesem absetzt. Genau dies geschieht auch bei der Nassreinigung Ihres Teppichbodens. Das Wasser löst zwar den Schmutz von der Faser, aber beides sickert nach unten - logisch oder? Sie saugen zwar das Wasser gleich wieder aus dem Teppichboden heraus, aber ein prozentualer Anteil des Wassers bleibt im Teppich zurück – logisch, sonst wäre er sofort wieder trocken. Schauen Sie nach dem Wasserstand des Nassreinigers vor der Reinigung und kontrollieren Sie ihn danach.
Das Nächste ist die restlose Entfernung des tief liegenden Schutzes. Auch hier gebe ich Ihnen gern einen Tipp zum Selbstversuch in „Großformat“. Stellen Sie sich vor, Ihre Finger sind für einen Moment die Teppichfasern. Stecken Sie zwischen diese einen Papierschnipsel oder, noch realistischer, entnehmen Sie der Filtertüte Ihres Staubsaugers etwas Schmutz. Schalten Sie den Nasssauger ein und führen die Finger locker aneinander gelegt (nicht gespreizt oder fest zusammengepresst) an die Einsaugöffnung. Sie werden feststellen, dass die Finger durch den Sog des Nasssaugers fest zusammen gezogen und die Schutzteilchen zwischen den Finger verkeilt werden. Sie bekommen demzufolge nicht alle Schutzanteile aus dem Teppich heraus. Zurück bleibt eine, im wahrsten Sinne des Wortes, „Schlammschicht“, welche durch die Abtrocknung verhärtet. Ähnlich, wie nach einem Sommerregen, wenn der Feldweg wieder abtrocknet und die Oberschicht durch die Sonneneinstrahlung bricht, geschieht dieses im Inneren Ihres Teppichbodens. Da die meisten Teppichböden verklebt sind, löst sich durch das Wasser die Kleber und der Teppich wellt sich. Nach der Abtrocknung erhärtet der Kleber erneut, aber der Teppich kann nicht in seine Ursprungsform zurück - der ausgehärtete Kleber hindert ihn daran und die unansehnlichen Wellen im Teppich bleiben. Beim Betreten der Teppichbodenwellen wird durch den erhärteten Kleber und Schmutz die Teppichkette so stark belastet, dass sie nach und nach bricht. Der Teppichboden wird somit zwangsläufig nach einigen Jahren entsorgt, weil Sie den Anblick nicht mehr ertragen können. Eine unnötige Neuanschaffung steht auf dem Plan.
Folgendes hören wir ständig: „Ich reinige oft meine Teppichböden, aber ich habe das Gefühl, dass dieser immer schneller anschmutzen!“. Das stimmt!!! Denn, in jedem Teppichboden befindet sich eine Imprägnierung, welche die Faser vor Anschmutzungen schützen soll. Sind Sie mit einem Nassreiniger zugange, wäscht das Wasser die Imprägnierung nach und nach heraus. Der Teppich wird somit schneller wieder schmutzig. Nur ein Beispiel dafür: Kaufen Sie ein Geschirrhandtuch und versuchen Sie damit ein Glas zu polieren. Es wird nicht funktionieren, denn genau dieser „Schutzfilm“ verhindert eine reibungslose Trocknung des Glases. Was tun Sie also? Genau! Sie stecken dieses Handtuch erst einmal in die Waschmaschine. Danach ist es saugfähiger und weicher, aber auch empfänglicher für Schmutz.
Wählen Sie einfach eine von drei Möglichkeiten:
1. mit dem Nassreiniger bis zu einer bestimmten Entfernung an den Schrank heran reinigen und danach die Wasserränder akzeptieren
2. mit dem Nassreiniger direkt bis an den Schrank reinigen und diesen irgendwann entsorgen und eventuelle Schimmelpilzen in Kauf nehmen
oder
3. eine Teppich-Trocken-Reinigung, gefahrlos für Gesundheit, Teppich und Möbel.